Räumwerkzeuge

Einfache Innen- und Außenräumwerkzeuge sind in der DIN 1415 schematisch dargestellt. Die Zahnung besteht meist aus Schrupp-, Schlicht- und Reserveteil, die sich vor allem in der Spanungsdicke unterscheiden. Die Schneidengeometrie beeinflusst das Räumergebnis entscheidend. 

Werkzeugstandzeiten:
Die Werkzeugstandzeiten sind ebenfalls von vielen Einflussfaktoren abhängig. Bei gut zerspanbaren Werkstoffen und geeigneten Kühlschmierstoffen sind Standwege von 80 m bis 250 m und mehr erreichbar. Die Festlegung eines Standwegendes beruht auf Erfahrungswerten, die sowohl niedrige Werkzeug- und Schärfkosten als auch die Einhaltung einer vorgegebenen Oberflächengüte und Maßgenauigkeit einschließen. Der Werkzeugverschleiß hängt von folgenden Faktoren ab:

Werkstück: Werkstoff, Gefüge, Festigkeit, Beschaffenheit der Oberflächenzone
Werkzeug: Schneidstoff, Härte, Zähigkeit, Schneidengeometrie, Schleifgüte, Räumweg
Maschine: Schnittgeschwindigkeit, Kühlung, Schwingungen

Schnittgeschwindigkeiten:
Beim Räumen liegen die Schnittgeschwindigkeiten im allgemeinen unter 30 m/min. In diesem Bereich erreichen die Schnitttemperaturen 200° - 600 °C. Daher werden für Räumwerkzeuge fast ausschließlich Schnellarbeitsstähle (HSS) verwendet. Durch beschichtete HSS oder Hartmetall Werkzeuge kann die Leistung des Verfahrens gesteigert werden. Schnittgeschwindigkeiten bis zu 120 m/min wurden bereits realisiert. Allerdings erfordern hohe Schnittgeschwindigkeiten hohe Antriebsleistungen zum Beschleunigen und Verzögern von Räumwerkzeug und Räumschlitten, so dass die Anlagekosten überproportional steigen.

Zur Schmierung und Kühlung sowie zur Späneabfuhr werden vorwiegend Mineralöle als Kühlschmierstoffe verwendet. Entwicklungen in der Beschichtungstechnik mit der Möglichkeit, mehrlagige Hartstoffschichten mit schmierstoffhaltigen Weichstoffschichten zu kombinieren, können zur Reduzierung des Kühlschmiermittels beitragen und bei geeigneten Werkstoffeigenschaften der Werkstücke Trockenbearbeitung gewährleisten.